Chytrid-Pilz

Würmer, Frosch frisst nicht, Chytrid-Pilz...

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BlackSun
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Beitrag von BlackSun » Samstag 11. Oktober 2008, 11:07

es ist aber nicht verboten eine kopie oder scan per mail zu verschicken :wink:
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Mica
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Re:

Beitrag von Mica » Samstag 11. Oktober 2008, 20:11

Sweetblacksoul hat geschrieben:Hier ein sehr interessanter Ausschnitt aus einer Zeitschrift, sorry, aber alles abtippen war zu viel...:-)...ich hoffe ich durfte das hier so reinsetzen.

LG Nina



Ausschnitt aus der DRACO Nr. 34 "Die globale Amphibienkrise"


Der Lebenszyklus des Pilzes

Als infektiöses Stadium fungieren die beweglichen Zoosporen, die entweder von Tier zu Tier über Körperkontakt übertragen werden oder über das Wasser ihren Wirt aufsuchen. Piotrowski et al. (2004) konnten experimentell nachweisen, dass die Sporen jedoch nur eine begrenzte Schwimmfähigkeit aufweisen, diese innerhalb von 24 Stunden verlieren und maximal Distanzen bis zu 2 cm zurücklegen. Da die Sporen auch auf trockenem Substrat (z.B. Vogelfedern) 1-3 Stunden überleben, können kontaminierte Flächen oder Gegenstände zu Infektionen führen. In Wasser sind die Sporen bis zu 3 Wochen überlebens- bzw. infektionsfähig, in Flusssand sogar bis zu 3 Monaten (Johnson & Speare 2005). Das Wachstum des Pilzes ist bei Temperaturen von 4-25°C möglich, das Wachstumsoptimum liegt im Bereich zwischen 17 und 25°C bei einem PH-Wert von 6-7. Bei höheren oder niedrigeren Temperaturen ist das Wachstum deutlich eingeschränkt (Piotrowski et al. 2004). Die Einwirkung von Temperaturen über 30°C über mehrere Stunden tötet die Erreger ab. So konnte in einem infizierten Bestand von Litora chloris durch eine 16-stündige Erhöhung der Umgebungstemperatur auf 37°C der Krankheitsverlauf unterbrochen und die Pilzlast unter die Nachweisgrenze zurückgedrängt werden (Woodhams et al. 2003).........

Text von Dr. med. vet. Frank Mutschmann
Das heisst wir müssen kein Lamisil nehmen sonder einfach unsere Schmuckis 16 Stunden schwitzen lassen? ;-)

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Sweetblacksoul
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Re: Chytrid-Pilz

Beitrag von Sweetblacksoul » Samstag 11. Oktober 2008, 21:54

Fragt sich nur ob sie diese Zeit bei 37°C so toll finden, sonst gibts gegrillte Froschschenkel...:-)...

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Re: Chytrid-Pilz

Beitrag von Damaku » Dienstag 14. Oktober 2008, 10:40

Die Frage ist eher wie die Ökologische Potenz der Hornfrösche aussieht, das heißt welche Tempraturbereiche sie unbeschadet übersteh können ohne in Hitzelähmung zu fallen...ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Frösche in ihrem natürlichem biotop schon mal länger heißen tempraturen ausgesetzt sind, die sache ist dann allerdings, dass sie versuchen werden dies zu umgehen durch vergraben etc...
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Re: Chytrid-Pilz

Beitrag von Mica » Dienstag 14. Oktober 2008, 11:06

Ich hab versucht meinen Tierarzt zu erreichen und seine Meinung zur prophilaktischen Chytrid-Behandlung einzuholen. Doch der ist bis nächsten Montag in den Ferien :-(
Dabei krieg ich doch nächste Woche ein neues Terri und die Gelegenheit wäre ideal für die Behandlung.
Tja.......

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Re: Chytrid-Pilz

Beitrag von Mica » Dienstag 14. Oktober 2008, 13:30

Ich habe kurzerhand an den Experten des Zürcher Zoos geschrieben :-) Kaum 2 Stunden später war die Antwort schon da.

Liebe Frau Mettler

ich verstehe Ihre Bedenken. Die Frage stellt sich denn auch weniger, ob sich Ihre Tiere gegenseits anstecken könnten, sondern, ob Gefahr besteht, dass der Pilz von dort in die Umwelt gelangen kann (per Abwasser, Abfall, Pfleger u.a.).

Ich würde Ihnen vorschlagen, beide Tiere testen zu lassen: Dies können Sie bei ecogenics machen lassen (s.u.). Je nachdem ist eine Behandlung angesagt. Auf jeden Fall sollten Sie dafür sorgen, dass keine Keime in die Umwelt gelangen.

8.09.2008
Genetischer Nachweis des Chytridpilzes bei der Firma Ecogenics möglich
Die Pilzkrankheit Chytridiomykose bedroht die Amphibien, denn sie gilt als Ursache für das globale Amphibiensterben. Die Krankheit ist nicht nur in den Tropen, sondern auch in Europa weit verbreitet. Dies sowohl bei Wild- wie auch Gefangenschaftstieren. Die karch (http://www.karch.ch) hat deshalb mit finanzieller Unterstützung des eidgenössischen Bundesamts für Umwelt die Firma ecogenics (http://www.ecogenics.ch) beauftragt, den verlässlichen, PCR-basierten Test zum Nachweis des Chytridpilzes zu etablieren. Der Test steht nun kommerziell zur Verfügung. Weitere Informationen sind bei ecogenics erhältlich: info@ecogenics.ch oder Telefon/Fax ++41 43 495 04 74.

(krass mir war gar nicht bewusst dass wir Terrarien Fans ev. zur Verbreitung des Pilzes beitragen können.
Ich werde meine Frösche jedenfalls gleich für den Test anmelden. Ist mir auch lieber als 10 Tage stressige Behandlung.
Weiss zwar noch nicht wie sie das genau testen. Wohl per Hautabstrich?)

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Re: Chytrid-Pilz

Beitrag von Mica » Samstag 1. November 2008, 20:02

Boah heute schreib ich mir noch die Finger wund hier im Forum.
Aber ich habe gestern die "Utensilien" für den Chytrid Test bekommen. Weil ich nicht warten wollte bis das Labor genug Tests gesammelt hatte, kostet mich der Spass nun für beide Frösche zusammen CHF 310.-. Wohl ca. 200.- Euro. Ansonsten wäre es pro Test ca. 30.-Euro.
Jedenfalls habe ich nun 4 Wattestäbchen und eine Anleitung zugeschickt bekommen. Ich muss pro Frosch 2 Wattestäbchen-Abstriche machen, beschriften und am Montag einsenden. Dann habe ich innerhalb von 10 Tagen das Resultat des Chytridpilz-Tests und weiss sicher ob ich meine Schmuckis behandeln muss.
Die Methode ist ja ganz neu und wird sicher bald viel billiger werden. Ein guter Start ist es jedenfalls schon mal und ich bin gespannt wie sich das ganze entwickelt.

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Re: Chytrid-Pilz

Beitrag von Mica » Donnerstag 13. November 2008, 23:43

Nun ein letztes Mal ich zu diesem Thema ;-) : Mittlerweile sind die Resultate des Labors angekommen. Beide meine Froschis sind kerngesund und Chytridfrei. Nun können sie das neue Terri beziehen.
Beide Tests zusammen haben mich doch nur 60.- Euro gekostet.

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Re: Chytrid-Pilz

Beitrag von Ash » Freitag 14. November 2008, 12:28

Hello, freut mich für dich ;)
30€ für einen Test sind ja noch ok, 200€ wären dann noch ein wenig viel :__:
jedenfalls danke für deinen Bericht.

greets
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Re: Chytrid-Pilz

Beitrag von Mica » Freitag 14. November 2008, 17:09

200 wären nur gewesen wenn sie extra für mich ein Schnellverfahren hätten starten müssen. Aber weil sie dann doch genug Tests zusmmengekriegt haben, hat sichs erledigt.
Ich poste das eigentlich nur hier, weil man dort auch aus Deutschland Tests einschicken könnte.
Ev. hat ja noch wer Interesse. Wenns nicht eilig ist, sind die Preise ja echt ok und das Prozedere leicht zu verstehen und ruchzuführen.

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Re: Chytrid-Pilz

Beitrag von dopeluke1 » Donnerstag 21. Mai 2009, 17:08

hallo zusammen
ich habe heute meine 4 xenopus laevis einer fischauffangstation abgegeben, weil ich gehört habe, dass man bezüglich des chytrid-pilzes vorsichtig sein muss, wenn man neben den xenopus auch noch andere frösche im selben raum hält, da die chance, dass die krallenfrösche den pilz beherbergen, relativ gross ist. meine frage ist jetzt: wie und mit welchen mitteln muss ich mein aquarium und vor allem den dazugehörenden aussenfilter desinfizieren, um in zukunft wieder einmal frösche darin zu halten? den filter würde ich eben gerne umfunktionieren, um ihn entweder als beregnungsanlage für meine rotaugenlaubfröscche oder als filter/wasserfallpumpe für ein zukünftiges rotbauchunken aquarium mit landteil.
gruss lukas :##:

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Re: Chytrid-Pilz

Beitrag von Damaku » Donnerstag 21. Mai 2009, 18:59

also, wasser raus, überall.
einrichtung raus.
dann die frösche einzeln in quarantänebehätern der behandlung (siehe oben) unterziehen.
die krallenfrösche werden darauf wenig bock haben, aber da müssen die stinker durch!
durch den filter würde ich wasser mit antipilzmittel pumpen lassen.

dannach dürftes sauber sein
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Re: Chytrid-Pilz

Beitrag von dopeluke1 » Dienstag 2. Juni 2009, 16:38

hab heute mein ornata, meine 3 cranwellis und meine 3 rotaugenlaubfrösche eigenhändig auf den chytridpilz getestet und alle waren negativ :^^: HALLELUJA!!

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Re: Chytrid-Pilz

Beitrag von FriedaFritz » Dienstag 2. Juni 2009, 22:21

Hallo,
wie hast du denn das getestet?????
LG
TANJA

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Re: Chytrid-Pilz

Beitrag von dopeluke1 » Mittwoch 3. Juni 2009, 12:42

Ich hab an der Uni nachgefragt, ob es für einen Biologie-Studenten möglich ist, einen solchen Test selbst durchzuführen. Schlussendlich war ich ein Tag lang mit jemandem im Labor, der diese Tests fast täglich macht, musste nur 60 Franken (Materialkosten) für 7 Tests bezahlen und habe nebenbei noch etwas gelernt :^^:

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